Wie gelingt Lernen besser?

Das Lernen auf Tests und Hausaufgaben abarbeiten ist ein täglicher Kampf und ein Krampf?

Es wird viel Zeit ins Lernen investiert und die Resultate sind trotzdem ernüchternd? Versucht es doch einmal so! 

Verknüpfen – Emotionen – Spass. Diese drei Komponenten sind die Antriebe für unser Gedächtnis!

Das intrinsische Lernen (also das Lernen rein aus innerem Antrieb) ist uns angeboren und wäre die angenehmste, leichteste Lernmethode – doch wir leben in verschiedenen Systemen, in welchen auch – oder vor allem – fremdbestimmte Lerninhalte unumgänglich sind. Dazu braucht es Willenskraft, Einsicht und oft einfach viel Fleiss … das lässt sich nicht umgehen. Doch durch einige Tricks und Tipps kann auch fremdbestimmtes Lernen angenehmer und erfolgreich sein! Hier meine ersten Tipps, wie Lernen besser geht:

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Du hast schon so viel abgespeichert in deiner Gehirn-Bibliothek! Suche alles mögliche raus, was dir zum „neuen Thema“ oder Vociwörtchen in den Sinn kommt. Geschichten, wie riecht oder schmeckt es, wie fühlt es sich an? Farben, Klänge oder Temperaturen?

Und falls gar nichts zu finden ist?  Nutze einer der wohl bekanntesten Lerntricks, die ESELSBRÜCKE: Kurze Sätze oder Wortspiele, die sich reimen oder lustig klingen. Oder erfinde lustige, übertriebene Mini-Bilder im Kopf, die du abrufen kannst. Viel Spass! 

Dein „innerer Schweinehund“ ist die Stimme in dir, die immer einen Grund findet, nicht zu lernen … Das kleine Schweinehündchen möchte dich mit allen Mitteln vor unangenehmen Situationen beschützenweiss aber nicht, dass dir das beim Lernen eher schadet als nützt.

Damit du trotzdem regelmässig und erfolgreich lernen kannst, hilft Routine (Regelmässigkeit). Routine ist der Feind vom Schweinehund, denn es bleibt keinen Platz für Ausreden oder andere Ideen. Lerne immer zur gleichen Zeit, oder nach einem gewissen Ritual/ Ablauf. Ein Beispiel: Du kommst von der Schule nach Hause, liest/spielst etwas für eine Stunde und nimmst einen Zvieri. Dann, eine Stunde später, startest du IMMER mit dem Lernen. Auch falls du gerade wenig Hausaufgaben hast. Übe dich in der Regelmässigkeit und bleibe stur dabei. Dann fällt dir der Lernstart nicht mehr schwer.

Versuche, die Lernportionen „appetitlich“ zu halten. Lieber 10 Wörter richtig lernen als von einer Liste aus 30 Wörter nur vereinzelte … Weniger aufs Mal ist meistens mehr und angenehmer. Dafür benötigst du vielleicht nicht nur einen Wochentag für die Lerninhalte, sondern setzt dich drei oder viermal für eine kürzere Zeit hin.

Wiederholung ist das A und O für unser Gehirn. Neu Gelerntes ist wie ein Trampelpfad in den Hirnwindungen. Mit jedem Mal repetieren wird dieser Pfad etwas deutlicher, breiter und fester. Bis das Wissen schlussendlich gefestigt ist und als eine solide Strasse zu anderem Wissen anknüpft. 

Lerne nie länger als 20–30 Minuten am Stück, gönne dir danach eine kurze Pause von 5 Minuten und starte nochmals von vorne. In der kleinen Pause darfst du dich belohnen. Sei es etwas zum Knabbern, Streicheleinheiten für das Haustier, ein kurzes Krafttraining oder einmal durch den Garten laufen. Fällt es dir schwer, Pausen kurzzuhalten, stelle einen Wecker oder eine Eieruhr.

Achtung! Es gibt Forschungen die gezeigt haben, dass Fernsehen und Computergames zwischen oder direkt nach dem Lernen das Abspeichern von Gelerntem schaden… sie wirken wie eine Löschtaste. Also wartet man nach dem Lernen besser 30-60 Minuten, denn seine Lern-Bemühungen zu löschen, wäre ja blöd! 

Lernen benötigt Energie. Dabei gibt es bessere Snacks und weniger gute … Ich empfehle dir auf jeden Fall Nüsse, Fruchtstücken (getrocknet oder frisch) sowie Wasser oder Tee. Nicht umsonst gibt es den Nussmix „Studentenfutter“: Nüsse helfen bei Stressabbau, fördern die Konzentration und wirken sich positiv auf die Gedächtnisleistung aus. Zudem machen Nüsse glücklich. Was will man mehr?

Das Trinken während dem Lernen ist auch nicht zu unterschätzen. Das Gehirn benötigt Energie für Lern-Marathons. Und die Nährstoffe fliesst über das Blut, welches bedeutend besser fliesst, wenn der Wasserhaushalt stimmt!

Wenn du Spass hast beim Lernen, wird dir der Schulstoff viel besser im Gedächtnis sitzen bleiben als wenn deine Lernmotivation auf „null Bock“ steht. Überlege dir, wie du Spass in deine Lernsituation bringen kannst: mit Farben, Formen, Gerüche, Musik, Bewegung oder: einem Wettbewerb! Wettbewerb-Situationen regen unseren Ehrgeiz an – wir sammeln zu gerne Belohnungspunkte oder steigen ein Level auf.

Erfinde ein Spiel fürs Lernen von Vokabeln oder den 1×1-Reihen. Erstelle ein Belohnungssystem für jede Wiederholung eines Diktattextes … oder nutze bekannte Spiele (z. B. Tabu, Quartett, etc.), um deine Wissenskärtchen für den nächsten NMG-Test abzufragen.

Jeder Mensch ist verschieden und es hilft beim Lernen zu wissen, wie man einfacher lernt. Unser Gehirn speichert Informationen durch die Kanäle Sehen, Hören, Sprechen, Schreiben sowie auch Bewegung und Tasten-Fühlen ab. Am erfolgreichsten lernt man mit möglichst vielen aktivierten Kanälen. Trotzdem spricht man häufig von Lerntypen und es lohnt sich zu überlegen, welche Lernmethoden für sich selbst wirksamer (nicht unbedingt gemütlicher) sind als andere und somit zum Lernerfolg beitragen!

  • Der visuelle Lerntyp / Sehen: lernt mit Lesen, Skizzen, farblichen Markierungen und Mindmaps sowie auch Lernfilme
  • Der auditive Lerntyp / Hören: lernt vor allem durch Zuhören während der Schulstunde, oder mit Hörbücher, Lernfilme, Lern-CDs sowie dem Vorlesen (lassen)
  • Der motorische Lerntyp / Bewegung, Tasten: braucht Bewegung, Gegenstände, mobiles Lernmaterial, Memory-Kärtchen, etc. … oder lernt, indem er etwas gleich praktisch erstellt/baut.
  • Der kommunikative Lerntyp / Sprechen: braucht das Gespräch mit anderen, nutzt das mündliche Beschreiben und Erklären von Lerninhalten

Und, welche Lernmethoden bevorzugst du? 

 

Lernen im Schlaf – das ist doch toll! Und wir machen es alle, automatisch. 

Das Problem dabei: Unser Gehirn repetiert im Schlaf alles, was es für wichtig, spassig (oder gefährlich), unterhaltend und lohnenswert findet. Langweiliges, vom Gehirn als unnötig oder uninteressant eingestuftes schmeisst es wieder raus… Deshalb ist es so wichtig, dass du dem Gehirn absichtlich zeigst, warum es den Lernstoff (zum Beispiel die Römer, Physikformeln oder Französischwörtchen) repetieren soll. Lernstoff muss „schmackhaft“ sein. Mit Spiel, Spass und Erlebnissen verknüpfen, Farben und Gerüche hinzufügen…

Einfacher gesagt, als getan? Ja, da hast du recht…  aber du bist erfinderisch, du schaffst das! 

Wer sich in Lernpausen oder wenn möglich sogar während des Lernens bewegt, lernt erfolgreicher. Warum? Weil du viel mehr Teile in deinem Gehirn anregst, aktiv zu sein: das hilft beim Abspeichern und Verknüpfen von Neuem.  Durch die Bewegung pumpst du auch Sauerstoff durch die Blutbahnen – was wie ein Booster für die Konzentration und Aufmerksamkeit ist. 

Natürlich geht nicht jeder Lernstoff zu deiner Lieblingssportart. Aber Dribbling oder Tanzschritte funktioniert vielleicht beim Auswendiglernen eines Gedichts, Ballprellen bei 1×1, Ballancieren auf einem Brett beim Lesen von Texten und Trampolinspringen beim Abfragen von Vociwörtchen? Schon Treppensteigen kann dir dabei helfen, Zahlenreihen oder Formeln zu pauken. 

Also los, weg vom Pult und hin zum ‚move‘!