Wer ist hier der Chef?
Um erfolgreich zu lernen hilft es, unser Gehirn auszutricksen.
Das menschliche Gehirn und dessen Fähigkeit zu Lernen finde ich faszinierend. In den letzten Jahrzehnten wurde unheimlich viel geforscht… Eine für mich wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass unser Hirn süchtig ist nach Lernen. Es speichert alles mögliche und unmögliche – wenn nur die richtigen Hirnwindungen angeregt werden!
Unser Hirn ist eine effiziente Problemlösungs-Maschine – dazu wurde sie über Jahrtausende weiterentwickelt. Ihr Motor läuft mit Emotionen. Freude und Liebe lässt Neues mühelos und unbewusst speichern. Genauso vergessen wir auch nie Dinge, die Angst und Schrecken in uns auslösen. Unser Gehirn als Lerncomputer speichert ein Leben lang Situationen, Lösungen und Wissen und verknüpfte es automatisch sinnvoll mit bereits vorhandenem. Genial, nicht?
Im Gegenzug dazu fühlt sich das „Lernen“ in der Schule für viele Menschen anstrengend an. Nichts von automatischem Speichern und verknüpfen. Vieles muss mühsam gebüffelt werden. Weshalb dies so ist? Lernorte wie die Schule vermitteln vor allem Wissen – was soviel bedeutet wie „Problemlösungen anderer Personen“ auswendig zu lernen. Hier helfen Emotionen unseren Speicherfähigkeiten nur wenig. Wir sind auf unseren Fleiss und Wiederholung des zu Lernenden angewiesen. Mit etwas Glück kann sich ein Lernender auch für ein Thema begeistern und damit seine emotionalen Hirnzentren durch Interesse aktivieren. Oder aber man trickst sein Gehirn aus!
Wie das geht? Sei der Chef deines Hirns und aktiviere die emotionalen Zentren einfach selbst! Dein Hirn liebt Spiele, denn sie sind voller Problemlösungssituationen, Fantasie und positiven Emotionen. Spiele wirken Wunder. Verwandle eine Lerneinheit in ein Spiel oder einen Wettkampf. Nutze Farben, Formen, Bewegungen, Töne und vielleicht sogar Gerüche, um deinem Gehirn positive Anknüpfungspunkte und schöne Emotionen zu schenken!
Fällt es dir oder einem Kind also schwer, Vokabeln zu lernen oder für Geschichte zu büffeln – sei kreativ und sei der Chef – und nicht das Opfer – der Lernerei!